Das heute in Glauchau unter dem Namen „Leiter-Lett“ bekannte Familienunternehmen geht zurück auf das Jahr 1872.

 

Der 1850 geborene Louis Claus entstammte einer Bauernfamilie aus Weißenborn in Thüringen.

 

In seiner Heimat – im Thüringer Holzland – wuchsen in den Wäldern die besten Bäume heran, die zu stabilen Leitern und anderen Holzwaren verarbeitet wurden.

 

Louis Claus entschloss sich, als fliegender Händler übers Land zu ziehen und Holzwaren zu verkaufen. In seiner früheren Jugend ist er mit seinem Vater viel gereist und kannte auch Städte in Sachsen und insbesondere Glauchau. Von 1872 an fuhr Louis Claus mit seinem Leiterwagen durch die Straßen der Stadt und rief von seinem Kutschbock aus den Leuten zu „Kooft Lettern!“ (kauft Leitern) und wurde dadurch Lett genannt.

Sohn Max Präßler begann bereits im Alter von 18 Jahren seine Tätigkeit als Holzwarenhändler.

Er trat in Glauchau die Nachfolge seines Großvaters Louis Claus an. In den ersten Jahren zog er als fliegender Händler durch die Straßen.
Später gelang es ihm, in der Auestraße ein Haus zu kaufen.

Max Präßler siedelte mit seiner Ehefrau Gertrud nach Glauchau um. Gemeinsam eröffneten sie 1935 in ihrem Haus in der Auestraße ein Ladengeschäft.

Zum Handelssortiment gehörten neben Leitern, Holzwaren aller Art – Handwagen, Wäscheroste, Wäscheböcke, Wäschepfähle und –stützen, Kuchendeckel, und Bäckereigeräte, Kasten- und Schubkarren, Zaunriegel und –latten.

Als Max Präßler in den Krieg ziehen musste, war Gertrud voll gefordert

Mit viel Umsicht und Geschick brachte sie das Geschäft durch die schweren Jahre und sorgte dafür,
das die Wünsche der Kunden stets erfüllt werden konnten.



Erstes Fahrzeug nach dem Krieg 1950

Die Kinder von Max und Gertrud Präßler – Edeltraud und Klaus – haben schon frühzeitig ihren Eltern im Geschäft geholfen. Für beide war die berufliche Entwicklung vorgezeichnet. Edeltraut wurde Verkäuferin und arbeitete seit 1950 im Geschäft ihrer Eltern mit.

 

Klaus erlernte den Beruf eines Tischlers und trat 1966 in das väterliche Unternehmen ein. In dieser Zeit verschlechterte sich das Warenangebot immer mehr. Die zugeteilte Ware reichte bei weitem nicht aus, um den Bedarf an Holzwaren für Gewerbe, Haushalt und Garten zu decken.

 

Bis ins hohe Alter von 77 Jahren war Max Präßler unermüdlich in seinem Geschäft tätig. Dann übergab er im Mai 1989 die Leitung des Familienunternehmens an seinen Sohn Klaus.